Kunsttherapeutinnen der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Psychiatrischen Dienste Aargau (PDAG) haben mit ehemaligen Patientinnen und Patienten für «Hauptsache gesund. Eine Ausstellung mit Nebenwirkungen» Kunstwerke geschaffen, um psychische Gesundheit sichtbar zu machen. Die neue Ausstellung öffnete am 10. November 2024 im Lenzburger Stapferhaus.
«Der künstlerische Prozess ermöglicht es Patientinnen und Patienten, Perspektiven zu entwickeln und innere Bilder, Gefühle und Konflikte sichtbar zu machen», sagt Liliane Dougan-Hüsler, Fach- und Teamleiterin Kunsttherapie bei den PDAG. Die Künstlerinnen und Künstler waren in den gesamten Prozess von der Entscheidungsfindung über die Werkentstehung bis zur Auswahl der Werke miteinbezogen, was eine wichtige Form der Selbstbestimmung darstellt. Besonders wertvoll ist der gestalterische Ausdruck, um komplexe emotionale Zustände zu kommunizieren, wenn sprachliche Mittel nicht ausreichen. «Durch die Arbeit mit verschiedenen Materialien und Techniken wie Zeichnen, Malen, Plastizieren oder skulpturales Arbeiten werden in der Kunsttherapie sowohl das visuelle als auch das haptische Wahrnehmungsvermögen aktiviert», so Dougan-Hüsler.
Stapferhaus: PDAG waren erste Wahl
«Für die Umsetzung des Themas haben wir nach einer Partnerschaft mit einer psychiatrischen Klinik gesucht, die auch eine kunsttherapeutische Ausrichtung hat», sagt Sibylle Lichtensteiger, Künstlerische Leiterin und Gesamtleiterin des Stapferhauses. «Die PDAG waren unsere erste Wahl. Dass sie sich so schnell für eine Zusammenarbeit entscheiden und uns so unkompliziert unterstützen konnten, ist ein grosses Geschenk.»
Auch Beat Schläfli, CEO der PDAG, begrüsst die gelungene Kooperation: «Mit dieser Ausstellung tragen wir den Dialog über psychische Gesundheit in die Öffentlichkeit. Zudem freue ich mich, dass wir unseren ehemaligen Patientinnen und Patienten durch das Mitwirken an der Ausstellung eine besondere Form der Wertschätzung bieten können.»
pd